Pflichtsieg eingefahren

Ich bin ein Freund davon, die Hand schützend über eine Mannschaft zu halten, was ich die ganze Runde über auch getan habe. Dies möchte ich, ob meiner Enttäuschung über die Leistung gegen Jägersfreude, heute nicht machen.

Mit einigen wenigen Ausnahmen bewegte sich unser Team beim Tabellenvorletzten in Jägersfreude nahe an der Leistungsverweigerung. Was den wenigen mitgereisten Zuschauern über fast die gesamte Spieldauer zugemutet wurde, war eine Frechheit. Als Außenstehender verspürte ich die fehlende Motivation, sich im Spiel gegen einen äußerst biederen, aber aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber das Selbstvertrauen zu holen, um mit breiter Brust in die entscheidenden Spiele zu gehen. Dies drückte sich aus in der fehlenden Bereitschaft, sich in die freien Räume zu bewegen und das Spiel breit machen, was gegen einen tief stehenden Gegner essentiell gewesen wäre. Man hätte einfach den Ball laufen lassen können und sich damit viele unnötige Zweikämpfe mit Verletzungsrisiko erspart. Das Ganze gepaart mit fehlender Konzentration, was sich in unnötigen Fehlpässen, teils über kürzeste Distanzen ausdrückte. Statt einander zu unterstützen und anzufeuern, um die Köpfe hochzubekommen und das Spiel in die richtige Richtung zu drehen, erlebte man eher gegenseitiges Gemaule. Das Ergebnis war eine inakzeptable Leistung.

Als Sportler weiß ich sehr wohl, dass ein Spiel nicht immer so läuft, wie man es sich vorstellt. Ich erwarte aber die Bereitschaft, als Einheit alles auf den Platz zu bringen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis abzuliefern. Dies war leider bei den meisten Spielern nicht zu sehen.

So verging fast die gesamte erste Halbzeit, ohne dass unser Team sich entscheidend in Szene setzen konnte. Im Gegenteil, bei den wenigen Kontern der Heimmannschaft hielt man manchmal sogar die Luft an. Kurz vor der Pause gelangen zwei Tore, durch die unser Team das Spiel vorentschied. In der zweiten Halbzeit spielte unser Aufgebot das Match in der eben genannten Art und Weise zu Ende und fuhr unterm Strich einen glanzlosen Pflichtsieg ein. Das einzig Gute: Es kann nur besser werden. Als jemand, der seit Jahren sehr viel Herzblut in diesen Verein steckt, kann ich erwarten, dass eine solche Leistung sich nicht wiederholt.

Nach wie vor ist die Ausgangsposition hervorragend! Es wäre schön, wenn auch die Spieler dies endlich verinnerlicht hätten. Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen, sich an seiner Ehre gepackt fühlen und seine eigene Leistung hinterfragen, anstatt die Schuld bei den Mitspielern oder irgendwo anders zu suchen. Wem es egal ist, auf welchem Tabellenplatz unser Team am Ende landet, der sollte zu Hause bleiben.

Geht ins Training und stellt euch in den Dienst der Mannschaft! Nur GEMEINSAM wird es gelingen, die letzten vier Spiele erfolgreich zu gestalten!

(Stefan Pönicke)