Hektisches Derby endet Remis

Wer sich auf tollen Fußballsport gefreut hatte, wurde bitter enttäuscht. Die Nerven bei den Akteuren auf dem Platz und den Bänken, aber auch unter den Zuschauern lagen blitzeblank. Viele Menschen schienen mit dem Derby mental total überfordert zu sein.

Ensheim startete besser in die Partie. Mit flott vorgetragenen Kombinationen erspielte sich das Gästeteam ein optisches Übergewicht, wurde in der 13. Spielminute aber kalt erwischt, als Robin Pönicke bei der ersten gefährlichen Situation der Heimmannschaft ein Eigentor unterlief. Die DJK blieb weiter dran und kam in der 19. Minute durch einen 18-Meter-Freistoß zum Ausgleich. Daniel Philippi nagelte den Ball aus halblinker Position in den rechten Winkel. Ansonsten regierten auf dem Platz Nickeligkeiten, Fouls, verbale Provokationen und Theatralik. Es kam kaum Spielfluss zustande. Der Schiedsrichter trug durch eine kleinliche Spielleitung seinen Teil dazu bei. Vielleicht ließen die Akteure ihm aber auch keinen Spielraum für eine großzügigere Herangehensweise. So stand es zur Halbzeit 1:1.

Nach der Pause gingen die Gäste durch eine schnell vorgetragene Umschaltsituation über den rechten Flügel, eine schöne Flanke und einen Kopfball von Daniel Philippi in Führung (53.). Nachdem das Heimteam bis zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich mit langen Bällen agiert hatte, fing man in den letzten 20 Minuten an, Fußball zu spielen. Prompt erspielte man sich einige gute Möglichkeiten und kam durch einen strammen 20-Meter-Schuss von Brandon Heblich in die rechte untere Ecke zum Ausgleich. Gegen Ende der Partie roch der TuS am Sieg. Letztendlich blieb es aber bei einem verdienten Remis.

Beide Mannschaften samt Anhang hatten es sich durch ihr Auftreten mehr als verdient, zwei Punkte zu verlieren. Viele Personen sollten sich im Nachgang Gedanken machen und hinterfragen, ob ein Fußballspiel gegen einen Nachbarverein, mit Menschen, denen man Tag für Tag über den Weg läuft und in der Regel freundlich begegnet, es wert ist, alle Regeln des Anstands außer Acht und den eigenen Emotionen einfach freien Lauf zu lassen. Schämt euch! Dank den Besonnenen, die durch ihr Wirken zumindest versuchten, dem Treiben Einhalt zu gebieten.